Mittwoch bis Freitag, 23. – 25. März 2022

Bergische Universität Wuppertal

Konzept

Digitalisierung verändert Alltagspraxen und Gesellschaftsstrukturen und betrifft auch das Innerste von ästhetischem Erleben und Gestalten. Im Zentrum von Vorträgen, Diskussion und Workshops stehen Wirkungen, die sich für Gestaltung, ästhetische Erfahrung und Gesellschaft aus der Digitalisierung ergeben.

Die Tagung fokussiert Bildung in der digitalen Welt unter dem Primat des Pädagogischen. Gefragt wird nach Bildungsverständnis und pädagogischer Verantwortung unter den Bedingungen der Digitalisierung. Hierzu zeigen Fachvertreterinnen und Fachvertreter aus Kunst, Design, Pädagogik, Ästhetik und Soziologie fachlich, pädagogisch und gesellschaftlich verantwortbare Wege, auf denen die digitale Welt, die Bildung in ihr wie auch ein kritischer Umgang mit ihr zum Gegenstand von Bildungsprozessen sowie insbesondere von Kunstunterricht werden kann.

Die Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ der Kultusministerkonferenz fordert, daß auch „das Lehren und Lernen in der digitalen Welt dem Primat des Pädagogischen, also dem Bildungs- und Erziehungsauftrag“ folgt. Den Bildungs- und Erziehungsauftrag führen die Landesverfassung NRW und das Schulgesetz weiter aus (u.a. Bildung und Erziehung „im Geiste der Menschlichkeit, der Demokratie und der Freiheit“). Um solche Ziele im Blick zu halten, muß Bildung in der digitalen Welt über den Erwerb technischer, operativer, wissens- und kommunikationsmanagementlicher Fähigkeiten hinausgehen. Das Verhältnis von „Digitalisierung“ zum Bildungs- und Erziehungsauftrag und den darin lebendigen gesellschaftlichen Werten und Zielen muß selbst zum eigenständigen Thema von Bildung und Erziehung werden.

Das Fach Kunst ist ein zentraler schulischer Ort, von dem aus sich eine solche Arbeit an Bildung in der digitalen Welt auch fachübergreifend denken und initiieren läßt. Die Begründung des Faches Kunst bietet hierzu umfassende Ansätze, z.B.:

· Visuelle Kommunikation und Bildkompetenz, kritische, künstlerische und personale Kunstpädagogik, Bildung der Imagination, Relationalität zu Umwelt, Mitwelt und Selbst,

· Fragen von Medialität und gesellschaftlicher Entwicklung, Gemeinsinn und Individualität in Bild- und Kunstwissenschaft als Referenzdiziplinen des Faches Kunst,

· affirmative und kontrastive Bezüge der Künste und des Designs als Referenzdiziplinen des Faches Kunst zu Digitalisierung und Medialisierung.

Die Tagung wendet sich als Beitrag zur Lehrerfortbildung an alle (Kunst-)Lehrerinnen und (Kunst-)Lehrer sowie an alle, die an Lehrerbildung und schulischer Bildung beteiligt sind und Interesse an der Entwicklung des Themas haben.

Der kunstpädagogische Tag bietet Ansätze

· für eine in die Gesamtkonzeption von Kunstunterricht integrierte Praxis mit digitaler Gestaltung,

· zur Diskussion und Begründung einer spezifisch kunstpädagogischen Haltung zur Bildung in der digitalen Welt,

· zum Nachdenken über den Ort des Faches Kunst im interdisziplinären Zusammenspiel einer Bildung in der digitalen Welt.

Programm

1. Kunstdidaktik

Mittwoch 23. März 2022

Kolkmannhaus, Galerie im Hinterhof Hofaue 51–55, 42103 Wuppertal

14:00–14:30

Einlaß und Anmeldung

14:30–14:35

N.N. (Gemeinsamer Studienausschuß der Bergischen Universität Wuppertal)

Grußwort.

14:35–14:40

N.N. (Institut für angewandte Kunst- und Bildwissenschaften)

Begrüßung.

14:40–15:00

Prof. Dr. Jochen Krautz (Kunstpädagogik, Wuppertal)

Begrüßung und Einführung in das Tagesthema.

15:00–15:45

Prof. Dr. Marc Fritzsche (Kunstdidaktik, Universität Konlenz-Landau)

Digitalisierung als Zurichtung von Körper, Raum und Zeit. Kunstpädagogik in und nach der Pandemie.

15:45–16:30 Kaffepause

16:30–17:15

OStR' i.H. Martina Ide (Fachdidaktik Kunst, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)

Medial-leibliche Prozesse in kunstdidaktischen Kontexten.

17:15–18:00

OStR i.H. Klaus Küchmeister (Kunst- und Medienpädagogik, Kunst und visuelle Medien, Europa- Universität Flensburg)

Kunstpädagogik im Spannungsfeld von Digitalität und Tradition.

18:00–18:30

Pause

18:30–19:00

Dr. Björn Blankenheim (Kunstgeschichte, Bergische Universität Wuppertal)

Eröffnung der Ausstellung „Game Designers & Software Artists“.

2. Bezugswissenschaften

Donnerstag, 24. März 2022

Kolkmannhaus, Galerie im Hinterhof Hofaue 51–55, 42103 Wuppertal

09:00–9:30

Einlaß und Anmeldung

9:30–10:00

Prof. Dr. Ulrich Heinen

Begrüßung und Einführung in das Tagesthema.

10:00–11:45

Simon Weckert (New Media Art, Berlin)

Ubuntu – The other me!

10:45–11:15

Kaffepause

11:15–12:00

Prof. Dr. Georg Rilinger (Soziologie, Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln, sowie Massachusetts Institute of Technology, Cambridge/USA)

Digitalisierung, Ökonomische Rationalität und die Aufgabe der Kunst.

12:00–13:30

Mittagspause

13:30–14:15

Dr. Gesa Foken (Bildende Kunst, Philosophie, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig)

Formbildung oder Formatierung? Zur Algorithmisierung der Kunst.

14:15–15:00

Prof. Dr. Carolin Höfler (Designtheorie und -forschung, Köln International School of Design)

Form und Zeit. Computerbasiertes Entwerfen in der Architektur.

15:00–15:30

Kaffepause

15:30–16:15

Prof. Dr. Ralf Lankau (Mediengestaltung und Medientheorie, Hochschule Offenburg)

Medien als Indikator gesellschaftlicher Veränderung. Transformation von Gesellschaft und Individuum durch Medientechnik.

16:15–17:00

Prof. Dr. Ulrich Heinen (Gestaltungstechnik und Kunstgeschichte, Bergische Universität Wuppertal)

Kunst als Indikator und Kritik der Algorithmisierung von Politik und Gesellschaft. Zu einer neuen kritische Kunstpädagogik.

ab 18:00

gemeinsames Abendessen

3. Kunstunterricht

Freitag

09:00–9:30

Einlaß und Anmeldung

9:30–10:00

Plenum: Zusammenfassung des Vortags und Ausblick auf die workshops.

10:00–10:30

Pause

10:30–12:30

Workshophase I

12:30–13:30

Mittagspause

13:30–15:30

Workshophase II

15:30–16:00

Pause

16:00–17:00

Plenum: Präsentation und Diskussion der workshop-Ergebnisse.

alle Workshops

in Räumen am Campus Grifflenberg der BUW

Die Workshops

Katrin Dropczynski und Marcus Nümann (Kunst, Gymnasium Schloß Holte-Stukenbrock)

Apps als Werkzeuge im traditionellen Kunstunterricht – Snapseed, Padlet und Good Notes.

Anke Eckardt

Ästhetische Erfahrungen mittels AR (Augmented Reality) & AI (Artificial Intelligence).

Dr. Gesa Foken (Bildende Kunst, Philosophie, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig)

Warum noch zeichnen? – Beobachtende Handzeichnung vor dem Hintergrund gegenwärtiger digitaler Veränderungen.

Dipl. Szenografin Hannah Groninger (RWTH Aachen, Künstlerische Gestaltung)

Virtual Sketching.

Marthe Krüger (###)

Haptik, Volumen, Tiefe ... – Wo bleiben die Objektqualitäten im scheinbar endlosen Raum des Digitalen?

OStR i.H. Klaus Küchmeister (Kunst- und Medienpädagogik, Kunst und visuelle Medien, Europa- Universität Flensburg)

SmARTphone – Gerätespezifische Potenziale und ihre Ästhetik in einer künstlerischen und experimentierfreudigen Foto- und Filmarbeit.

Prof. Dr. Ralf Lankau (Mediengestaltung und Medientheorie, Hochschule Offenburg)

Auf dem Weg (zurück) zu digitaler Souveränität – oder: Der alternative Werkzeugkasten für IT im Unterricht.

StR‘ Dipl.-Des.‘ Sabine Steinmann (Kunst, Gymnasium Thusneldastraße, Köln)

Zwischen Usability und Rechtskonformität. Software und Apps als digitale Werkzeuge im Kunstunterricht.

Sarah Starosky, M.A. Kommunikationsdesign (werkendes Gestalten, Bergische Universität Wuppertal)

Interface Töpferscheibe

StR Tobias Thuge (Kunst, Regine-Hildebrandt-Schule Birkenwerder)

Quadratisch, praktisch – gut für den Unterricht? Foto-Apps und Social Media im Kunstunterricht.

Dr. Norbert R. Vetter

Under The Skin. Impulse für den Kunstunterricht bei Netflix&Co.

Miro Weber (Digital Development, Bayerischer Rundfunk)

Das Smartphone – Fenster in die Welt, Datensammler und Spiegel des Egos zugleich.

Organisation

Prof. Dr. Jochen Krautz (Kunstpädagogik, Bergische Universität Wuppertal; Institut für angewandte Kunst- und Bildwissenschaften (IAKB), Bergische Universität Wuppertal; Fachgesellschaft für Kunstpädagogik und Kunstdidaktik (KFG) e.V.)

Dr. Björn Blankenheim (Institut für angewandte Kunst- und Bildwissenschaften (IAKB), Bergische Universität Wuppertal)

Dr. Karin Weckermann (Institut für angewandte Kunst- und Bildwissenschaften (IAKB), Bergische Universität Wuppertal)

Prof. Dr. Ulrich Heinen (Landesverband NRW im BDK e.V. – Fachverband für Kunstpädagogik)

Sarah Starosky (Landesverband NRW im BDK e.V. – Fachverband für Kunstpädagogik)

Coronaregeln

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